Brücke am jüdischen Friedhof in Jemgum

Seit Jahren bemühen wir uns darum, dass die 2017 abgerissene Fußgängerbrücke zum jüdischen Friedhof wieder errichtet wird.

Hier eine Kurzfassung der Vorgeschichte:

  • Über 50 Jahre diente die Fußgängerbrücke am jüdischen Friedhof vielen Menschen: Besuchern der historischen Stätte genauso wie Menschen, die einfach nur spazieren wollten.

  • 2017 ließ Bürgermeister Heikens die Brücke abreißen. Begründung: marode. Zwar versprach er einen Neubau, setzte das Versprechen aber nicht um.

  • Mehrfach protestierten Anwohner gegen den Abriß und forderten den Neubau, u.a. in einer sehr gut besuchten Bürgerversammlung im Rathaus. Dort allerdings erklärte der Bürgermeister, ein Neubau würde ca. 120.000 Euro kosten – zu teuer.

  • Daraufhin bildete sich ein kleiner Arbeitskreis (Wolfgang Philipps, Uwe Flink, Walter Eberlei) und führte zahlreiche Gespräche mit Fachleuten und Firmen. Zwischenergebnis: ein Neubau wäre viel günstiger zu realisieren. Gesamtkosten von ca. 40.000 Euro standen nun im Raum.

Daraufhin begann ein neuer Beratungsprozess:

  • Auf Antrag der Fraktion Jemgum 21 beschloss der Rat in seiner Sitzung am 10. Dezember 2018 einstimmig, die Planungen für den o.g. Neubau in Angriff zu nehmen. Für 2019 wurde ein Betrag für den ersten Schritt – Erstellung eines Bodengutachtens – in den Haushalt aufgenommen. Das Bodengutachten liegt inzwischen vor. Empfehlungen daraus können für die Planung berücksichtigt werden.

  • Nach Beratung und einstimmigen Beschluss im Ausschuss Tourismus, Wirtschaftsförderung, Raumplanung am 14. November 2019 hat der Gemeinderat 5.000,00 EUR in den Haushalt 2020 eingestellt, um die Planung der Brücke zu realisieren. Grundlage für die Summe war das Angebot eines fachkundigen Ingenieurs, den die Arbeitsgruppe gefunden hatte.

  • Im Januar 2020 legte der Bürgermeister verschiedene Fragen zur Brücke vor. Diese wurden in der Sitzung des Ausschusses Bau, Verkehr, Feuerschutz am 28.01.2020 beantwortet. Der Ausschuss bekräftigte einstimmig den Willen, dass die Brücke gebaut werden soll. (hier: Die Fragen des Bürgermeisters … und hier die Antworten, die vom Ausschuss einstimmig beschlossen wurden.

  • Die Ergebnisse der Beratungen im Ausschuss Bau, Verkehr, Feuerschutz am 28. Januar 2020 wurden im Verwaltungsausschusses am 17. Februar 2020 bestätigt. Auf Antrag der SPD/FDP-Fraktion beschloss der VA allerdings, den Planungsauftrag noch nicht zu erteilen, sondern beauftragte die Verwaltung, zunächst nochmals mit dem LK Leer zu klären, ob es etwaige Anregungen, Bedenken o.ä. gibt, die für die Planung wichtig wären (mehrere Gespräche dazu hatten schon 2017/18 stattgefunden).

  • Der Bürgermeister vereinbarte zu diesem Zweck schließlich einen Ortstermin am jüdischen Friedhof. Dieser Termin mit Vertretern des Landkreises erfolgte mehr ein halbes Jahr später, am 31. August 2020. Seitens der Gemeinde Jemgum nahm nicht der Bürgermeister, sondern eine Mitarbeiterin der Verwaltung daran teil. Außerdem wurden zwei Vertreter der Spielplatzgemeinschaft Dukelhusen zu dem Termin eingeladen. Die Bitte, auch Vertreter der Ratsfraktionen dazu einzuladen, wurde vom Bürgermeister abgelehnt. Der Ortstermin ergab allerdings nichts Neues. Grundlegende Einwände, die gegen eine Genehmigung der Brücke durch den LK Leer sprechen, wurden nicht geäußert.

  • Der Verwaltungsausschuss beauftragte die Verwaltung in seiner Sitzung am 21. September 2020, den Auftrag zur Planung der Brücke zu erteilen, auf deren Basis eine Kostenkalkulation erfolgen könnte.

  • Wenige Wochen später ruderten Bürgermeister und Verwaltungsausschuss zurück: Die vom Landkreis genannten Anmerkungen (keine Einwände!) seien zu gravierend, um die Planung am Friedhof zu realisieren. Es müsse geprüft werden, ob ein anderer Standort besser sei (das war schon 2017/18 erfolglos vom Bürgermeister geprüft worden).

  • Jemgum 21 beantragte im Finanzausschuss im November, dennoch eine Summe von 40.000 Euro für den Haushalt 2021 vorzusehen, um – bei Lösung der noch offenen Fragen – dann doch im nächsten Jahr bauen zu können. Der Ausschuss bewilligte die Aufnahme der Summe in den Entwurf der Investitionsplanung und verwies auf die Beratung in den Fachausschüssen.

  • Am 9.12.2020 wird das Thema wieder einmal auf der Tagesordnung stehen: des Ausschusses Bau, Verkehr, Feuerschutz.