Offener Bürgertreff, Sportsbar, Raum für Kultur und Freizeit, Beratungsangebote und vieles mehr – eine Arbeitsgruppe von Jemgumer Bürgerinnen und Bürgern hat ein Konzept für die künftige Nutzung der „Alten Apotheke“ in Jemgum erarbeitet. Die Fraktion Jemgum 21 im Rat der Gemeinde hat beantragt, für dieses Konzept Fördergelder einzuwerben. Am kommenden Dienstag (26.09.2017, 19 Uhr) steht der Antrag auf der Tagesordnung des Ausschusses für Familie, Soziales, Vereine und Kultur.
Hintergrund: Das Gebäude der Alten Apotheke in Jemgum ist seit Monaten in der Diskussion. Es war vor zwei Jahren von der Gemeinde gekauft worden, mit der Idee, es abzureißen, um dort Parkraum zu schaffen. Eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern setzt sich aber für den Erhalt und die künftige öffentliche Nutzung des historischen Gebäudes ein. Über 400 Unterschriften wurden dem Bürgermeister im Frühjahr übergeben. Auf Antrag von Jemgum 21 beschloss der Gemeinderat daraufhin, die Entscheidung über Abriss oder Nutzung auf den Herbst zu vertagen und den Bürgern die Chance zu geben, ein Nutzungskonzept vorzulegen. Dieses Konzept liegt jetzt vor.
Den engagierten Bürgern kommt ein neues Bund-Länder-Förderprogramm zu Hilfe, das auch die Sanierung von alten Häusern in Dorfkernen finanziert, wenn die geplante Nutzung der „sozialen Integration“ in Wohnvierteln dient. Genau darauf zielt das jetzt entwickelte Konzept ab. Ziel ist die „Stärkung des sozialen Miteinanders durch Einrichtung eines offenen Bürgerhauses“, wie es im Konzept heißt. Damit will die Arbeitsgruppe auch einen „Beitrag zur Wiederbelebung des historischen Dorfkerns“ von Jemgum leisten. Aus dem Förderprogramm können bis zu 90 Prozent der Kosten einer Grundsanierung finanziert werden. Damit wären nicht nur ein paar oberflächliche Verschönerungen möglich, sondern eine grundlegende Sanierung des Gebäudes. Die Alte Apotheke könnte ein Schmuckstück im Ortskern werden!
Das ausführliche Konzeptsieht sieht eine vielfältige Nutzung des Gebäudes vor: Kulturveranstaltungen sollen dort ebenso angeboten werden wie verschiedenste Beratungsleistungen für Bürgerinnen und Bürger. Ein heimatkundliches kulturhistorisches Archiv soll Raum finden. Ausgehend von der bisherigen Kleiderkammer, die in dem Gebäude untergebracht war, sollen Ansätze der Nachbarschaftshilfe organisiert werden. Nicht zuletzt könnte das Gebäude auch den Sportbegeisterten Raum bieten: durch die Möglichkeit, Sport live im Fernsehen zu sehen. Die Arbeitsgrupe hat bereits mit der Firma Sky TV gesprochen. Diese bietet aufgrund des gemeinnützigen Zwecks einen sehr günstigen Sozialtarif. Jemgum könnte demnächst eine tolle Sportsbar haben!
Organisiert werden soll das Ganze durch einen Trägerverein, dessen Gründung bereits vorbereitet wird. Voraussetzung: Grünes Licht im Rat für die Antragsstellung. Genau das schlägt Jemgum 21 nun vor: dass die Verwaltung einen Antrag für das Förderprogramm stellen kann. Es besteht eine großartige Chance, mehr als eine halbe Million Euro Fördergelder nach Jemgum zu holen – das ist doch auf jeden Fall einen Versuch wert.
Download: Antrag Alte Apotheke mit Anlage Konzept
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8. Mai 2017: Bau- und Verkehrsausschuss empfiehlt Fristverlängerung
Bis Mitte September 2017 ist nun Zeit, ein Konzept für eine künftige Nutzung der Alten Apotheke zu entwickeln. Auf Antrag von Jemgum 21 beschloss der Ausschuss für Bau, Verkehr und Feuerschutz am 8. Mai 2017, die Entscheidung über Abriss oder Erhalt des Gebäudes zu vertagen (Bericht RZ).
Hintergrund: Die Mehrheit im Gemeinderat tendiert bislang zum Abreissen der Alten Apotheke, um dort einen Parkplatz zu schaffen. Über 400 Bürgerinnen und Bürger haben dagegen Unterschriften gesammelt. Wir von Jemgum 21 wollen zu diesem Thema erst einmal Transparenz schaffen und Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur Beteiligung am Beratungsprozess geben.
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26. April 2017: Informationsveranstaltung im Sielhus
Am 26. April 2017 veranstalteten wir einen öffentlichen Informationsabend zum Thema im Sielhus, der sehr gut besucht war.
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Einladungsvideo hier.
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Präsentation zum Herunterladen hier.
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Bericht in der Ostfriesen-Zeitung vom 28.04.2017 hier.
Hintergrundinformationen:
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„Projekt-Steckbrief“ aus dem Dorfentwicklungsplan
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Was kosten der Abriss und der Bau von Parkplätzen?