Für den geplanten Bau einer Kinderkrippe in Jemgum steht nun ein Grundstück am Ortseingang zur Verfügung. Bürgermeister Hans-Peter Heikens teilte in der Sitzung des Ausschusses für Schule und Kindergarten am Mittwoch abend (10. Juni 2020) mit, dass der Eigentümer des Geländes gegenüber der Carl-Goerdeler-Schule bereit sei, sein Land dafür dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Im Gespräch ist eine Übernahme durch die Gemeinde über einen langfristigen Pachtvertrag.
Damit ist der im Februar von der Mehrheitsgruppe SPD/FDP eingebrachte Vorschlag, die Krippe am Sportzentrum in Jemgum zu bauen, vom Tisch. Die Mehrheitsgruppe hatte beantragt, nördlich des Vereinsheims des SV Ems Jemgum ein Gebäude für vier Krippengruppen zu bauen. Dieser Vorschlag war in der Sitzung des Ausschusses am 20. Februar heftig umstritten. Bürgermeister und Kindergartenverein sprachen sich für diesen Vorschlag aus, die Vertreter von Jemgum 21 und der CDU dargegen. Insbesondere die zu erwartende Verkehrsbelastung für die Anwohner der Zufahrtsstraße sei inakzeptabel, argumentierte Ratsmitglied Walter Eberlei (Jemgum 21). Er beantragte, alternative Lösungen zu prüfen. Die SPD/FDP-Mehrheit lehnte dies jedoch ab und setzte ihren Antrag durch.
In der Folge formierte sich heftiger Protest von den Anwohnern der Straße „Am Sportzentrum“. Sie sammelten Unterschriften gegen das Vorhaben. Auf Antrag von Jemgum 21 wurde das Thema im März erneut im Verkehrsausschuss beraten. Die Fraktion verlangte, die Proteste der Bürger ernst zu nehmen und nach alternativen Standorten zu suchen. Zahlreiche Bürger zeigten in der Sitzung durch ihre Anwesenheit ihren Unwillen mit dem Sportplatz-Vorschlag. Der Verkehrsausschuss beschloss daraufhin einstimmig, nach einem anderen Standort zu suchen. In anschließenden, überparteilichen Gesprächen wurden mehrere mögliche Grundstücke ins Gespräch gebracht, darunter auch das nun als Standort favorisierte Gelände gegenüber der Carl-Goerdeler-Schule.
Mit Hochdruck soll nun die Planung vorangetrieben werden. Die Fraktion Jemgum 21 hatte bereits im Januar 2018 den Neubau einer Kinderkrippe gefordert, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Dabei hatte die Fraktion den Zeitdruck unterstrichen, weil es gegenwärtig noch Fördermitel des Landes für den Krippenbau gibt.
Hintergrund:
Informationen zur Sitzung des Ausschusses Schule und Kindergarten am 20. Februar 2020
Informationen zur Sitzung des Verkehrsausschusses vom 10. März 2020