Hintergrund: Fast drei Millionen Euro versenkt

1993 entschied der Gemeinderat mit knapper Mehrheit, auf einen Ersatzbau für das alte Klärwerk in Jemgum zu verzichten (siehe unten). Stattdessen wurde beschlossen, die Abwasser aus dem südlichen Teil der Gemeinde nach Leer zu pumpen (in Ditzum gibt es seit Ende der 1980er Jahre ein Klärwerk).

Doch schon bei Inbetriebnahme der Pumpanlage 1998 war klar: Die Kosten laufen aus dem Ruder (siehe Zeitungsbericht unten). Dies aber wollte man den Bürgern nicht beichten. Die Gebühren blieben stabil. Das entstehende Finanzloch wurde Jahr um Jahr aus Steuergeldern gestopft.

Vor zehn Jahren kam der Geldsegen aus den Kavernenbetrieben in Sicht. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte die Investition in eine neue Kläranlage Priorität werden müssen. Stattdessen wurde die Subventionspolitik fortgesetzt – obwohl es auch innerhalb der Mehrheitsfraktion der SPD Stimmen gab, die einen Kurswechsel forderten. Vergeblich.

Ergebnis: In den vergangenen 20 Jahren hat die Gemeinde insgesamt fast drei Millionen Euro (!) im Abwasserloch versenkt. Wäre in den 1990er Jahren die Entscheidung für ein neues Klärwerk gefallen, so wäre dieses heute bezahlt – und die Gebühren für Betriebskosten so niedrig wie andernorts.

Schon 1998 war klar: Die Weiterleitung nach Leer kostet weit mehr als gedacht… (RZ 18.03.1998, Quelle: RZ-Archiv).

 

Bericht über die Entscheidung des Rats (RZ 17. Februar 1993). Quelle: RZ-Archiv